Alphabet erfolgreicher Worte: k wie klingend

Mit welchem Ton beginnt die Melodie Ihrer Unternehmenstexte?

Ja, ich weiß, dies ist ein Blog zu erfolgreichen Worten. Und jetzt frage ich nach der Melodie Ihrer Unternehmenstexte. Sie fragen sich möglicherweise: Was hat Klang mit erfolgreichen Worten zu tun? Meine Behauptung gleich zu Beginn: Wenn Sie sich wirkungsvolle Texte wünschen, brauchen Sie Worte, die die Musik der Sprache in sich tragen.

Wie ich zu dieser Behauptung komme?

Der Klang öffnet das Ohr

Bevor der Gehalt eines Wortes, eines Satzes beim Menschen ankommt, kommt seine Melodie, sein Klang, an: Denken Sie nur einmal an Ihre Lieblingslieder. Wovon lassen wir uns zuallererst berühren? Da ist ein Rhythmus. Da sind Töne. Ein Klangbild. Plötzlich horchen wir auf, hören hin. Ausgelöst durch neuronale Prozesse, die unmittelbar ablaufen. Der Klang öffnet das Ohr. Und erst dann hören wir das, worum es geht. Das, was von der Melodie schon längst zu uns getragen wurde.

Was für unsere Lieblingslieder gilt, gilt auch für Texte: Denn auch Sprache besteht wie ein Musikstück zuallererst aus Klangbestandteilen. Auch wenn das den wenigsten bewusst ist. Doch gerade darum hat der Klang der Worte eine noch viel größere Wirkung: der Sog des Unbewussten, das in der Tiefe wirkt.

Wörter wie das Lied einer Amsel – oder mit der Düsternis der Dunkelheit

Machen wir eine erste Klangprobe: Da gibt es die Worte, aus denen die hellen Vokale wie das Lied einer Amsel im Frühling springen. Hell selbst ist zum Beispiel ein solches Wort. Oder eben der Frühling. Leben. Weg. Tiefe. Was lösen diese Wörter, laut gelesen, in Ihnen aus?

Und dann sind da die Worte, die die dunklen, kurzen Vokale eng an die Konsonanten drücken und fast ist es, als duckten sich nun auch die Worte in diesem Dunkel, als würde die Düsternis in unser Gemüt kriechen: Dunkel selbst ist so ein Wort. Düsternis ebenso. Oder Nacht. Schlucht. Enge. Wie geht es Ihnen mit diesen Wörtern?

Der Klang öffnet das Ohr. Der Klang bestimmt, wie etwas bei uns ankommt. Und kennen Sie die Wörter, die ihre Bedeutung wie auf einem Tablett vor sich hertragen? Kurz und knapp ist eben kurz und knapp, jubeln ist jubeln, zackig ist zackig, Freude zaubert Freude, Angst macht ängstlich und wohlwollend legt sich in seinem langen Atem wie ein warmer Schal um unser Ich.

Der Ton macht den Gehalt: Der Unterschied zwischen Menschlichkeit und Humanismus

Welche Wörter kennen sie noch, bei denen der Ton entscheidet?

Was macht zum Beispiel den Unterschied zwischen Menschlichkeit und Humanismus? Auch wenn das zweite Wort wohl von den meisten Menschen verstanden wird, so bleibt es ein Wort, das daherkommt, als ginge es den Menschen nichts an – trotz all seiner behaupteten Menschlichkeit. Es ist die Betonung dieser nichtssagenden Silbe „nis“, die dazu führt, dass das Wort nicht zu uns zu sprechen scheint. Und dann noch mit dieser Endung „mus“, dieser „Nismus“, der wie ein Gesetzesparagraph daherkommt, sodass man ihm kaum Gehör schenkt. Menschlichkeit, die still bleibt. Schade. Doch Menschlichkeit braucht eben die Betonung auf der ersten Silbe. Und viele andere Wörter besser auch.

Sätze wie ein Schaumbad oder wie ein Labyrinth

Und dann ist da nicht nur der Klang der Wörter, sondern auch noch die Melodie der Sätze:

Da gibt es Sätze, die wie weiche Wellen langsam zu uns herüberschwappen, uns einhüllen wie ein warmes Schaumbad und uns vermitteln: Ja, diese Welt ist in Ordnung. Und dann wieder gibt es die Sätze, die abgehackt daherkommen, eine Info nach der nächsten, keine Sekunde zum Luftholen, schnell oder besser noch schneller.

Oder die Texte, die dem Leser komplizierte Schachtelsätze zumuten, die Hauptaussage darin für immer verborgen, möglicherweise noch erdrückt durch Fremdwörter, die weder verstanden noch ausgesprochen werden können: Texte, in denen der Leser wie in einem Labyrinth umherirrt auf der Suche nach Verstehen und Bedeutung. Texte, die in der Regel nicht gelesen werden. Warum also sollte man solche Texte überhaupt erst schreiben?

„Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst“ – Botschaften brauchen Klang

Manchmal gibt es da aber auch diese kristallklaren, klingenden Texte, deren Botschaft schon von weitem aus den Zeilen springt. Ein Text mit Resonanz. Worte mit Nachhall. Worte, die nachklingen, weil der Klang den Inhalt vor sich herträgt wie einen prachtvoll gefüllten Korb, aus dem man sich einfach bedienen darf.

Die Sprache hat so viele Möglichkeiten, um einen Text zum Klingen zu bringen. Reime, Reimschemata, der Klang sich wiederholender Buchstaben und Silben, die klangvolle Reihung von Worten. Kraftvolle, starke, betonte Einsilber.Die Dichtung macht es uns schon lange vor.

„Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst“ – Welche Botschaft kommt bei Ihnen an? Und wie anders würde dieser erste Vers des Dichters Joseph von Eichendorff klingen und wirken, hieße es möglicherweise: „Der Himmel schien die Erde ruhig geküsst zu haben.“

Die gleiche Aussage. Derselbe Inhalt. Nur ein anderer Klang. Und doch ist alles anders. „Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst.“ – Klang, der verändert. Klang, der Lust macht auf klingende Texte.

Die Resonanz der Worte

Welcher Klang begleitet Ihre Texte?

Lesen Sie Ihre Texte laut. Und prüfen Sie. Oder lassen Sie prüfen. Welche Resonanz löst der Klang der Wörter und Sätze aus? Wo lassen sich Worte der Düsternis durch Worte der Freude ersetzen, wenn der Lesende genau diese fühlen soll? Was passiert, wenn Sie matte, klanglose Worte durch starke, klangvolle Worte ersetzen? Was passiert, wenn Sie den Rhythmus Ihrer Sätze verändern? Was passiert, wenn Sie Texte schreiben, die zuallererst das Ohr des Lesers öffnen?

Es gibt Worte, die tragen die Melodie des Erfolgs. Hören Sie einfach mal hin.

 

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