Stell Dir vor, Du hättest Dein Problem schon gelöst, was wäre dann anders?
Eins ist nach dieser Frage (oft) anders: Der Mensch, dem diese Frage gestellt wird oder der sich selbst diese Frage stellt, beginnt meist nach einem kurzen Moment zu lächeln: Plötzlich ist da das Bild, dass es anders sein könnte. Obwohl so lange die Vorstellung im Kopf war, dass es einfach nicht besser geht. Dass man damit wohl leben muss. Dass immer die anderen die besseren Karten haben.
Und erstmalig formt der Kopf den Gedanken: Das Problem ist (doch) lösbar. Es gibt eine Lösung. Oder: Es kann (wieder) leichter werden. Und der Kopf malt uns auch gleich ein farbiges Bild dazu. Was wäre dann alles? Gibt es ein besseres Bild?
Lösungen lassen wieder lächeln
Und jetzt passiert das Unfassbare: Allein die Vorstellung reicht, um in unserem Kopf Gedanken freizusetzen, um reale Lösungen zu ermöglichen: was man tun könnte, um das Problem kleiner zu machen. Welche Schritte man gehen könnte, um Kraft zu schöpfen, um zu lächeln. Denn auch das ist Lösungsorientierung: (Endlich) wieder lächeln.
Ratschläge sind keine Lösungen
Doch wie findet man lösungsorientierte Worte? Was unterscheidet Lösungsorientierung von Ratschlägen?
Lösungsorientiert zu denken, zu sprechen und zu texten heißt nicht, dem Menschen vorgefertigte Lösungen anzubieten. Denn das kennen Sie wahrscheinlich selbst: Da meint jemand zu wissen, was das Beste für Sie zu sein scheint (die neue Küche, der Sport, den man nach Feierabend machen soll, die Art, eine Aufgabe zu bewältigen…). Aber es fühlt sich einfach nicht wie das Beste für Sie an… – und Sie haben Recht damit! Denn eine Lösung, die diesen Namen auch verdient, löst in Ihnen das Gefühl aus: Ja, so könnte es gehen! Ja, das fühlt sich richtig an!
Lösungen lösen das Gefühl aus: Es geht ja doch
Eine lösungsorientierte Sprache meint also: Worte zu finden, die im Menschen ein Gefühl der guten Möglichkeiten auslösen. Manchmal kann dies ein Ratschlag von außen sein – dann meist von Menschen, die einen wirklich gut kennen, die wissen, was man braucht. Noch viel öfter aber findet der Mensch am besten selbst seine eigenen Lösungen. Durch Fragen, die ihm die Offenheit für die eigene Lösung lassen: Was könnte jetzt helfen? Wer könnte unterstützen? Was müsste passieren, damit es ein bisschen besser ginge? Und was könnte ein erster Schritt dafür sein?
Möglicherweise haben Sie bei einem Coaching genau dies erlebt: Da ist nicht jemand, der Ihnen plötzlich sagt, wie es geht. Stattdessen ist da jemand, der durch möglicherweise nur eine etwas andere Frage in Ihnen genau dieses Gefühl auslöst: Es geht ja doch. Und plötzlich lächeln Sie. Mit einem Mal fühlt es sich gar nicht mehr so trostlos an. Plötzlich sind in Ihrem Kopf Ideen, wie es gehen könnte. Ob es dabei um die Entwicklung Ihres Unternehmens geht. Oder um die Entwicklung des Unternehmens Leben. Und Sie fragen sich, warum Sie nicht schon lange auf diese Idee gekommen sind.
Lösungen machen das Leben leicht
Lösungen machen das Leben leicht – und eine lösungsorientierte Haltung ebenso. Statt zu fragen: „Wie ist das passiert?“ oder „Wer ist dafür verantwortlich?“ fragt jemand: „Und was könnte jetzt helfen?“ und „Und was noch?“ Am Ende des Tunnels ist Licht. Wir müssen nicht im Dunkeln tappen, bis uns möglicherweise ein Retter erlöst. Im Hellen gehen fordert uns auf eine gute Weise heraus: Welchen Weg wollen wir nehmen? Was brauchen wir unterwegs? Was können wir tun, wenn ein erwartbares Problem auftaucht? Und plötzlich wird das Leben leichter.