Was wäre, wenn Worte plötzlich das bewirken, was sie bewirken sollen?
Was wäre, wenn aus Ihren Zeilen plötzlich klare, faszinierende Botschaften springen?
Ob es sich dabei um das gesprochene Wort, die Mitteilung an die Mitarbeitenden oder den Online-Auftritt für die Kunden handelt, eins verbindet sehr wahrscheinlich die Antworten: Worte, die verändern, sind immer auch bildreiche Worte. Und sie sind damit im wörtlichen Sinn be-geist-ernde Worte.
Wie kann man sich das vorstellen?
Stellen Sie sich vor, jemand erzählt Ihnen eine Geschichte:
Es geschah an einem Tag im Sommer; es war so heiß, dass die Freibäder schon gegen Mittag wegen Überfüllung ihre Tore geschlossen hatten.
Was passiert? Sie spüren die Hitze. Sie sehen die dichtgedrängten Leiber im Chlorwasser. Sie fangen fast unweigerlich an zu schwitzen. Sie wissen, wie sich ein solcher Tag anfühlt. Unweigerlich kommen weitere Bilder in ihren Kopf: Die Luft, die kaum Sauerstoff zu tragen scheint; nasse, peinliche Flecken unter den Achseln (oder gar noch an anderen Stellen).
Mit diesem einen Satz hat der Erzähler sein Ziel erreicht: Er hat in ihnen die Stimmung erzeugt, die seine Geschichte braucht. Und jetzt, jetzt wollen Sie wissen, was denn an diesem heißen Tag passiert ist.
Der Erzähler hätte auch so anfangen können:
Es geschah am 5. August 2015. Das Thermometer zeigte um 11.30 Uhr 35 Grad.
Eigentlich viel genauer. Und doch viel schwächer.
Oder warten Sie mit Spannung darauf, wie es weitergeht? Wahrscheinlich eher nicht. Weil nackte Zahlen kaum eine neuronale Bewegung im Gehirn auslösen. Bilder dagegen schon. Und genau darum geht es: Wenn Worte wirken sollen, müssen sie eine neuronale Aktivität auslösen. Das Gehirn muss nach Ihrem Text greifen können wie nach einem Glas Wasser an einem Tag, an dem die Freibäder schon am Mittag wegen Überfüllung geschlossen haben. Auch wenn es an dem Tag, an dem Ihnen diese Geschichte erzählt wird, so kalt ist, dass Ihnen die Kiste Bier im Keller eingefroren ist. Und es jetzt überall verdächtig nach Brauerei riecht, weil die ersten Flaschen längst gesprungen sind.
Worte, die wirken, sind bildreiche Worte, die das Kopfkino zum Laufen bringen: Indem sie mit wenigen Worten ein Bild zeichnen, das im Erfahrungsschatz der Menschen vorhanden ist. Die sofort eine Ahnung davon aufkommen lassen, was man sehen, hören, riechen, fühlen oder vielleicht sogar schmecken kann. Der besagte Tag im Sommer, an dem die Freibäder schon am Mittag wegen Überfüllung geschlossen haben: Trockene Lippen, Durst, stinkender Schweiß und das Geräusch von Schweigen, weil inzwischen die Kraft zum Reden fehlt.
Bilder feuern das Gehirn an. Bilder be-geist-ern im wörtlichen Sinn. Der Geist kann nicht anders, als sich auf die Sache einzulassen. Bilder wirken wie ein hingehaltenes Glas Wasser, wenn man Durst hat. Kaum jemand kann sich dem Sog eines guten Bildes entziehen. Und damit werden Ihre Worte zu Worten, die gelesen und gehört werden. Die wirken wie ein kraftstrotzende Saat, deren reichhaltiger Ertrag sich schon in diesem Moment erahnen lässt.
Was für Geschichten gilt, gilt für Unternehmenskommunikation noch mehr – auch wenn das oft vergessen wird: Geschichten werden gelesen, weil sie gelesen werden wollen. Darum warum sollte Ihr Text gelesen werden? Warum sollte Ihre Rede bei den Mitarbeitenden ankommen?
Nutzen Sie Bilder, um Ihren Botschaften einen Anker zu geben. Be-geist-ern Sie im wörtlichen Sinn mit Ihrer Botschaft!