Am Anfang war das Wort – falsch: Am Anfang ist der Mensch
Der Mensch mit seiner Art, die Welt zu betrachten: Ist heute gutes oder schlechtes Wetter? Ist es in dem Raum, in dem Sie möglicherweise gerade sind, kalt oder warm? Je nach Ihren Erfahrungen, Vorlieben und Wünschen fallen Ihre Antworten schon bei diesen einfachen Fragen unterschiedlich aus. Und das zeigt: Die Welt ist nicht einfach da. Wir selbst machen uns diese Welt.
Wie kann man sich das vorstellen? Was hat unser Gehirn damit zu tun? Und: Wofür könnte das wichtig sein?
Der Unterschied zwischen unbezahlten Rechnungen und einer Kinderhand
Da ist etwas, was auf uns einwirkt. Wir nehmen etwas wahr. Die unbezahlten Rechnungen auf dem Schreibtisch. Das Lächeln des Kollegen. Die dreckige Wäsche vor der Waschmaschine. Die kleine Hand, die sich plötzlich in eine große schiebt. In einem Bruchteil von Sekunden schaltet sich unser Gehirn ein: Was bedeutet das für mich? Tut mir das gut?
Unser Gehirn will, dass es uns gut geht. Immer. Und danach filtert es. Die Rechnungen auf dem Schreibtisch? Um Gottes willen. Das Lächeln? Wunderbar. Bitte mehr davon. Die dreckige Wäsche? Auch das noch, aber ich will unbedingt morgen meine neue Jeans anziehen, also erledige ich das lieber. Die kleinen Finger, die nach meinen suchen: So muss sich Glück anfühlen.
Je nachdem, wie unser Gehirn urteilt, sendet es Signale an unseren Körper: Du kannst dich entspannen. Alles gut. Oder sogar noch mehr: He, du darfst glücklich sein. Oder aber eben: Pass auf. Große Gefahr. Lauf weg. Stress- oder Glückshormone. Schwarz oder weiß.
Doch was, bitte schön, hat das nun mit erfolgreichen Worten zu tun?
Es gibt Worte, die verändern
Worte sind nichts anderes als unbezahlte Rechnungen. Oder aber eben ein Lächeln. Denn auch Worte wirken auf den Menschen ein. Und auch hier entscheidet unser Gehirn sofort und ohne dass uns diese Entscheidung bewusst wird. Lesen Sie einfach mal die folgenden Sätze und spüren Sie, was passiert:
„Wohnungen werden immer teurer.“
„Warum ist das hier immer noch nicht erledigt?“
„Ich hab doch gesagt, ich brauche die Unterlagen bis 14 Uhr!“
„Brauchen Sie Hilfe? Ich unterstütze Sie.“
„Es wird Ihnen mit jedem Tag mehr gelingen, Ihre Ziele zu erreichen.“
„Sie sind ein wunderbarer Mensch.“
Die Kraft der Worte ist die Kraft der Veränderung
Wie ist es Ihnen beim Lesen dieser Sätze gegangen? Was genau passiert? Was wäre Ihre Reaktion, wenn es sich hier nicht um fiktive Worte, sondern um Worte aus Ihrem Alltag handelte?
Sie merken: Worte sind nicht einfach Worte. Worte schaffen eine Welt. Sie bestimmen, wie wir uns fühlen und wie wir uns verhalten.
Und weil Menschen im Laufe ihres Lebens unterschiedliche Erfahrungen machen und einfach unterschiedlich sind, brauchen Menschen manchmal auch unterschiedliche Worte. Zum Beispiel wenn es darum geht, Erfolgsblockaden abzubauen. Oder ein Ziel greifbar werden zu lassen. Am Anfang war das Wort – falsch: Am Anfang ist der Mensch. Der einzelne Mensch mit seiner ganz eigenen Welt. Dies zu wissen ist wesentlich für die Wirkung von Texten und mündlichen Worten – in einem Meeting, einem Personalgespräch, einem Vortrag oder auch in einem Coachinggespräch.
Doch eins verbindet gehirngerechte Sprache bei aller Unterschiedlichkeit:
Gehirngerechte Worte sind Worte, die den Menschen größer machen.
Worte haben die Kraft zu verändern. Und je nachdem, welche Worte wir wählen, schaffen wir eine Welt, die von Angst und Abwehr bestimmt ist oder eine Welt der Ermutigung, in der Menschen gut leben und arbeiten können.
Es fällt mir nicht schwer zu entscheiden, in welcher Welt ich lieber leben möchte.
Erfolgreiche Worte sind gehirngerechte Worte und das meint, ganz einfach gesagt: Worte, die den Menschen und seine Welt größer machen.