Was passiert, wenn Sie das Wort „jubeln“ sprechen oder sogar nur denken?
Ich habe eine Menge Menschen dazu befragt – mit einem beeindruckenden Ergebnis: Wer dieses Wort spricht oder auch nur denkt, beginnt zu jubeln… Probieren Sie es aus. Sie dürfen es auch gerne mehrfach sprechen oder denken. Oder so, als ob sie dem Wort mehr Größe geben durch eine eingebaute Zeitlupe.
Die Botschaft dieses Wortes: Alles ist gut.
Will ich dieses Wort aussprechen, muss ich automatisch die Mundwinkel nach oben ziehen. Optisch gesehen, beginne ich also zu lächeln. Und die Hirnforschung hat gezeigt: Ein Lächeln löst gute Gefühle und Gedanken aus. Sogar dann, wenn mir eigentlich gar nicht nach Lächeln zumute ist. Ein Lächeln sendet dem Gehirn die Botschaft: Alles in Ordnung. Alles ist gut.
Und was passiert dann? Plötzlich werden negative Gefühle in den Hintergrund gedrängt. Oder lähmende Gedanken. Es ist, als ob ihnen wie bei einem Ballon plötzlich die Luft herausgelassen wird. Und als schrumpeliger Ballon erscheinen sie plötzlich gar nicht mehr so bedrohlich…
Jubeln macht stark
Das Faszinierende daran: Plötzlich bekommt der Mensch wieder Zugang zu seinen Stärken. Zu guten Gedanken. Zu einem Denken in Möglichkeiten. Plötzlich wird die Welt wieder bunt.
In diesem Sinn sind erfolgreiche Worte jubelnde Worte: Worte, die dem Menschen ermöglichen, zu sich zu finden, sich als kraftvoll und gestaltend zu erleben. Ohne dass er dabei das Wort „jubeln“ vor sich hertragen muss wie ein Erstklässler, der dieses Wort gerade schreiben lernt.
Obwohl auch das möglich wäre: Jubeln, jubeln, jubeln. Mindestens drei Zeilen lang. Oder so lange, bis aus dem Lächeln ein Lachen wird. Meistens jedoch sind erfolgreiche Worte jubelnde Worte, ohne dieses Wort zu benennen.
Worte der Ermöglichung – die Wende in einem Coaching-Gespräch
Denn was passiert zum Beispiel in einem persönlichen Coaching-Gespräch? Da ist jemand, der ein Problem bewältigen will, der keinen oder kaum Handlungsspielraum sieht. Und dann eine Frage, die plötzlich Möglichkeiten eröffnet. Ein Impuls, der das Fühlen umdreht. Und damit das Denken: Mal angenommen, Sie hätten Ihr Problem schon gelöst, was wäre dann möglich? Und was noch?
Ein erstes Lächeln. Ein erstes Jubeln. Weil dem Problem schon an dieser Stelle die Luft ausgeht. Und plötzlich die Erkenntnis: Es geht ja doch. Ich finde einen Weg. Erfolgreiche Worte sind jubelnde Worte: Worte, die das Lächeln groß machen.
Texte, denen das Jubeln innewohnt
Was für das Coaching-Gespräch gilt, gilt auch für die Arbeit an einem Text: Welche Worte braucht der Text, damit der Leser oder die Leserin innerlich zu jubeln beginnt? Welche Worte lösen aus, was das Wort „jubeln“ auslöst: Ein Lächeln? Welche Worte zeigen auch hier: Für mein Problem gibt es eine Lösung? Welche Worte zeigen: Es gibt einen guten Weg? Welche Worte signalisieren: Diese Worte sind gut für mich?
Probieren Sie auch das aus: Lesen Sie. Welcher Text bringt Sie zum Lächeln? Welcher Text bringt Sie sozusagen innerlich zum Jubeln? Und wie können Sie diese Erkenntnis auf Ihre eigenen Texte übertragen? Welche Worte braucht Ihr Text, damit er diesen inneren Jubel auslöst?
Ein Wort, das einlöst, was es verspricht: Jubeln
Bringen Sie Menschen mit Ihren Worten zum Jubeln. In dem zufälligen Gespräch mit den Kollegen und Kolleginnen auf dem Flur. Mit dem Text, der Ihr Angebot beschreibt. Mit den Worten bei dem geplanten Konfliktgespräch. Oder einem inneren Selbstgespräch. Und seien Sie gespannt, was dann noch alles passiert.
Jubeln Sie. Lächeln Sie. Und erleben Sie den Unterschied.