Das Menschsein in der Mitte
Erfolgreiche Worte sind menschliche Worte. Worte, die das in ihre Mitte stellen, was wir alle sind: Menschen. Denn nur wenn wir das Menschsein in die Mitte unserer Worte stellen, wissen wir, welche Worte Menschen brauchen. Und welche nicht. Jedenfalls, wenn ich die Wortkombination „erfolgreiche Worte“ so verstehe, dass der Erfolg von Worten sich daran messen muss, ob er diese Welt reicher macht – reicher, bunter, schöner. Oder eben auch: menschlicher. Und genau das ist mein Verständnis erfolgreicher Worte.
Doch was ist genau das: „menschlich“? Und wie kann ich wissen, ob meine Worte menschliche Worte sind?
Drei Worte für den Menschen
Machen wir eine Übung: Was ist der Mensch? Nein, keine philosophische Diskussion. Kein Roman. Keine lange Abhandlung. Was ist der Mensch in drei Worten?
Anders gefragt: Wenn Sie nur drei Worte hätten, um den Kern des Menschseins zu be- oder zu umschreiben, welche Worte fallen Ihnen ein? Welche Worte wählen Sie?
Meine Wahl: Der Mensch ist vor allem emotional, gestaltend und gemeinschaftsbezogen.
Warum ich mich für diese drei Worte entschieden habe: Weil sich mit diesen drei Worten auch ziemlich einfach festmachen lässt, was der Mensch als Mensch wirklich braucht:
Der Mensch muss sich sicher und geborgen fühlen können; er muss die Möglichkeit haben, an der Gestaltung der Welt teilzuhaben – mit seinen Gedanken, mit seinen Fähigkeiten und Talenten; und er muss sein „Ich“ innerhalb einer Gemeinschaft spüren und sich als Teil dieser Gemeinschaft wahrnehmen können.
Doch was bedeuten diese Gedanken für erfolgreiche Worte?
Ermöglichung der Menschlichkeit
Vor allem dies: Worte sind erfolgreich, wenn sie dem Menschen seine Menschlichkeit ermöglichen. Wenn sie aus einer Möglichkeit zum Sein eine wachsende und bleibende Erfahrung machen:
Wenn sie dem Menschen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben. Wenn sie ihn dazu ermuntern und befähigen, dieser Welt das Gesicht zu geben, das er ihr gerne geben will. Wenn sie ihm die Hand reichen wie Menschen, die einander zugewandt sind. Wenn er sich in einer Wortkultur der Menschlichkeit bewegen und wachsen darf.
Für eine Wortkultur der Menschlichkeit
Doch wie lässt sich eine solche Wortkultur der Menschlichkeit schaffen? Haben wir nicht schon genug mit allem anderen zu tun? Müssen wir jetzt auch noch jedes Wort daraufhin wägen, ob es in die Kategorie „menschlich“ fällt?
Ja. Müssen wir. Doch was sich vielleicht im ersten Moment anhört wie eine entbehrungsreiche und kaum zu bewältigende Bergbesteigung unter schwierigsten Bedingungen ist eher wie ein Geschenk, über das wir uns jeden Tag wieder freuen können:
Ich bin ein Mensch. Der andere ist ein Mensch. Wenn Menschen sich als Menschen begegnen, ihre Bedürfnisse gegenseitig respektieren, wird vieles von dem überflüssig, was sonst unsere Gemüter bewegt: Wie ich besser als der andere sein kann. Wie ich Menschen beeindrucken kann. Wie ich Kunden und Mitarbeiter an mich binde. Da, wo Menschen bekommen, was sie brauchen, wird Manipulation und Kampf überflüssig. Da, wo Menschen bekommen, was sie brauchen, wird Freude groß. Da, wo Menschen bekommen, was sie brauchen, wird Leistung groß. Und da, wo Menschen sich immer wieder in einer menschlichen Wortkultur üben, wird diese zu einer Gewohnheit, die das Leben einfach größer macht.
Es bleibt, was Menschen wirklich brauchen
Wenn Sie für sich und Ihr Unternehmen also nach menschlichen Worten suchen, fragen Sie sich: Was brauche ich? Was brauchen meine Kunden? Was brauchen meine Mitarbeiter? Und wie kann ich dafür sorgen, dass diese Bedürfnisse gestillt werden?
In die Waage werfen müssen wir dabei vielleicht nur ein einziges Wort: Das Wort der Wertschätzung. Sind meine Worte Worte der Wertschätzung? Ja, dann weiter. Nein, dann zurück auf Start. Und dies gilt sowohl für die Kommunikation im Team, bei Mitarbeiter- und Kundengesprächen als auch für werbende Schriftworte. Weil Wertschätzung bedeutet, den Menschen als Menschen zu sehen. Und plötzlich fällt das Aufgeblähte, Aufreibende und Angstmachende weg. Es bleibt: Das, was Menschen wirklich brauchen.
Das Schöne dabei: Je öfter ich mich darin übe, nach Worten der Wertschätzung als Basis menschlicher Wortkultur zu suchen, Worte der Angst oder der Missgunst zu ersetzen durch Worte der Sicherheit und Achtung, umso mehr werde ich selbst lächeln. Weil mehr Menschlichkeit einfach glücklich macht.
Und das wünsche ich Ihnen und dieser Welt! Und wenn Sie noch nicht genau wissen, wie sich Wertschätzung in Worten ausdrückt, die zugleich wirksam für Ihre Ziele sind, dann unterstütze ich Sie gern.